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Vom Plakat zur Collage – kreative Drucktechniken neu gedacht

  • Paula Schmidt
  • 16. Okt.
  • 4 Min. Lesezeit

Wie neue Druckverfahren Tradition und Innovation verbinden

Kunst ist Wandel – und Druckkunst ist vielleicht ihr bestes Beispiel dafür. Was früher vor allem ein technisches Verfahren war, um Inhalte zu vervielfältigen, ist heute ein kreatives Experimentierfeld geworden, in dem Künstler:innen, Designer:innen und Studierende analoge und digitale Methoden zu neuen Ausdrucksformen verbinden.


Künstler:innen arbeiten an Siebdruck- und Linoldruck-Projekten in der Werkstatt des IBKK Design- und Kunstzentrums während der Vorbereitung zur Paper Print 2025.

Die Druckkunst erlebt aktuell eine spannende Renaissance. Kreative Drucktechniken wie Linolschnitt, Siebdruck oder Risografie treffen auf digitale Tools, Collagen, Mixed-Media-Ansätze und KI-generierte Motive. Das Ergebnis: hybride Arbeiten, die traditionelle Handwerkskunst mit moderner Gestaltung vereinen.


Genau diese Vielfalt steht im Mittelpunkt der kommenden Paper Print 2025 – der großen Grafikmesse des IBKK Design- und Kunstzentrums in Bochum. Vom 28. bis 30. November 2025 dreht sich hier alles um die Zukunft der Druckkunst – von handwerklichen Verfahren bis zu experimentellen Techniken, die Grenzen zwischen Design, Illustration und freier Kunst neu ausloten.


Von der Fläche zur Struktur – die Sprache kreativer Drucktechniken neu entdecken

Kaum ein anderes künstlerisches Medium erlaubt so viele Facetten wie der Druck. Jede Technik hat ihren eigenen Charakter: Der kräftige Abdruck des Linolschnitts, die fließende Farbigkeit des Siebdrucks, die zarte Überlagerung im Schablonendruck oder die körnige Tiefe der Risografie.


Angehende Künstler:innen und Designer:innen am IBKK lernen, mit diesen unterschiedlichen Verfahren bewusst umzugehen – und sie nicht als reine Technik, sondern als künstlerische Sprache zu verstehen. Dabei geht es weniger um Perfektion als um Prozess: um das Experimentieren mit Schichten, Formen und Materialien, um Zufälle, Spuren und die Haptik des Mediums.

Gerade diese sinnlich-handwerkliche Qualität macht Drucktechniken heute wieder so relevant. In einer Zeit, in der KI und Digitaltools immer mehr gestalten, wächst die Sehnsucht nach dem Unvorhersehbaren. Künstler:innen suchen nach Ausdrucksformen, die menschliche Handschrift und physisches Material betonen.

Die Workshops am IBKK greifen diesen Trend auf. Immer wieder finden bei uns auch Workshops im Druckverfahren statt, innerhalb derer mit verschiedenen Druckverfahren gearbeitet wird, Schichten übereinandergelegt, kombiniert und weiterverarbeitet werden: Plakate werden zerschnitten, neu zusammengesetzt und zu Collagen transformiert. Es entstehen Werke, die zwischen Ordnung und Zufall stecken – Kunstwerke mit Tiefe, Struktur und Geschichte.


Dieses bewusste Spiel mit Materialität, Reduktion und Wiederverwendung prägt auch die Ausrichtung der Paper Print 2025. Dort erwartet Besucher:innen ein vielseitiges Programm mit Workshops zu Linoldruck, Siebdruck, Schablonendruck, Textildruck und Risografie, ergänzt durch Kurzvorträge, Ausstellungen und den Gastauftritt der ArtEZ Design Universität aus den Niederlanden, die mit Studierendenarbeiten zeigt, wie analoges Handwerk in die Zukunft führt.


Von der Idee zur Serie – kreative Praxis am IBKK

Was auf der Paper Print als Event sichtbar wird, hat am IBKK im Studienalltag längst seinen festen Platz. In den Studiengängen Visual Arts, Illustration und Malerei & Grafik wird experimentelles Arbeiten großgeschrieben. Studierende lernen, ihre Ideen in handwerkliche Prozesse zu übersetzen – und gleichzeitig konzeptionell zu denken.


Das IBKK versteht Kunstvermittlung nicht als Einbahnstraße, sondern als Dialog zwischen Technik, Material und Persönlichkeit. Die Lehrenden fördern das individuelle Ausdrucksvermögen, während gleichzeitig solide Grundlagen in Gestaltung, Komposition, Farbtheorie und Medientechnik vermittelt werden.

So entstehen Arbeiten, die sowohl in Ausstellungen als auch im Designkontext bestehen können – von klassischen Druckgrafiken bis zu Mixed-Media-Collagen, von Plakatserien bis zu Installationen. Besonders spannend ist dabei der Austausch zwischen den Disziplinen: Designer:innen entdecken die künstlerische Freiheit der Malerei, während Kunststudierende gestalterische Strukturen und Druckprozesse erlernen, die ihre Werke erweitern.


Das IBKK bietet hierfür die optimalen Rahmenbedingungen: Die Kombination aus Handwerk, Innovation und künstlerischer Haltung ist das, was viele Teilnehmer:innen als einzigartig beschreiben – und was die Paper Print 2025 mit ihrem Motto „Analog ist das neue Avantgarde“ eindrucksvoll sichtbar macht.


Kunst, die Spuren hinterlässt – Druck als Haltung

Druckkunst ist mehr als eine Technik. Sie ist eine Haltung. Wer druckt, begreift Gestaltung als Prozess, der immer Spuren hinterlässt – im Material, in der Arbeit, im Denken.


Diese Haltung ist es, die das IBKK seinen Studierenden vermittelt. Ein Blatt Papier wird hier nicht als Endprodukt gesehen, sondern als Experimentierfläche. Jede Schicht erzählt eine Geschichte, jeder Abdruck ist Teil eines größeren kreativen Prozesses.


So führt der Weg vom Plakat zur Collage, vom Experiment zur Ausstellung. Und wer sich auf diese künstlerische Reise einlässt, entdeckt, dass Druckkunst nicht nur ein Handwerk ist, sondern eine Denkweise – zwischen Präzision und Freiheit, Planung und Zufall, Idee und Umsetzung.


Du möchtest selbst mit kreativen Drucktechniken arbeiten oder deine künstlerischen Fähigkeiten vertiefen? Entdecke die Workshops, Ausbildungen und Studiengänge am IBKK Design- und Kunstzentrum.





FAQ zu kreativen Drucktechniken


Welche Drucktechniken werden am IBKK vermittelt?

Unter anderem Linoldruck, Siebdruck, Schablonendruck, Textildruck, Tiefdruck und Risografie.


Kann man ohne Vorkenntnisse teilnehmen?

Ja, viele Kurse und Workshops sind für Einsteiger:innen konzipiert und führen schrittweise in die Techniken ein.


Was unterscheidet Druckkunst von digitalem Design?

Der physische Prozess, die Haptik und die Zufälligkeit machen jede Arbeit einzigartig – im Gegensatz zur digitalen Perfektion.


Welche Rolle spielt die Paper Print 2025?

Sie ist das zentrale Event für Druckkunst, Grafik und Papierdesign am IBKK und bietet Workshops, Ausstellungen und Austausch.


Wie kann ich mich für Workshops anmelden?

Über die offizielle Seite des IBKK unterwww.ibkk-design-kunstzentrum.de/workshops.


Was lerne ich in einem Siebdruck-Workshop?

Den Umgang mit Schablonen, Farbschichten und Drucktechniken – von der Motividee bis zum fertigen Druck.


Welche Materialien werden verwendet?

Papier, Textil, Farbe, Recyclingmaterialien und experimentelle Untergründe.


Kann ich eigene Arbeiten ausstellen?

Ja, viele Kursteilnehmer:innen zeigen ihre Werke auf IBKK-Ausstellungen oder im Rahmen der Paper Print 2025.


Welche beruflichen Perspektiven ergeben sich daraus?

Tätigkeiten in Grafikdesign, Illustration, Kunstvermittlung, Druckwerkstätten oder freier Kunstpraxis.



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