Den passenden Studiengang finden – Orientierung im Kunst & Design
- Paula Schmidt
- 9. Sept.
- 4 Min. Lesezeit
„Kunst oder Design – was passt zu mir?“ Diese scheinbar einfache Frage ist für viele der Start in eine intensive Recherche. Wer Kunst studieren möchte, steht vor einer großen Auswahl: Freie Kunst, Malerei & Grafik, Kommunikationsdesign, Kunsttherapie, digitale Medien – jede Richtung verspricht Kreativität, aber mit ganz unterschiedlichen Inhalten, Methoden und Berufsbildern. Der Schlüssel liegt darin, deine Stärken, Motive und Ziele mit dem Profil eines Studiengangs abzugleichen – nicht theoretisch auf dem Papier, sondern praxisnah und ehrlich.
Am IBKK Design- und Kunstzentrum begleiten wir Menschen auf diesem Weg seit vielen Jahren. Unser Rat: Denke in drei Dimensionen – Person (Was treibt dich an?), Praxis (Wie willst du arbeiten?) und Perspektive (Wohin soll es beruflich gehen?). In diesem Beitrag bekommst du einen klaren Leitfaden, um den passenden Studiengang in Kunst & Design zu finden – ohne Floskeln, mit konkreten Entscheidungshilfen und Beispielen aus dem Studienalltag.

Von der Idee zur Entscheidung – so findest du den passenden Studiengang
Kläre dein „Warum“ – künstlerische Identität statt Etiketten.
Schreibe in wenigen Sätzen auf, was dich kreativ antreibt: Thema, Medium, Haltung. Bist du forschend-experimentell unterwegs (Malerei & Grafik) oder willst du visuelle Kommunikation für Marken und Menschen gestalten (Visual Arts)? Die Antwort muss nicht endgültig sein, aber sie lenkt den Blick – und hilft, Angebote auszuschließen, die nicht passen.
Verstehe die Logik der Fachrichtungen.
Freie Kunst / Malerei & Grafik:
Prozess, eigenständige Handschrift, künstlerische Forschung. Viel Atelierzeit, Material- und Technikkompetenz, Ausstellungen als Prüfstein.
Kommunikationsdesign & Grafikdesign:
Konzeption, visuelle Systeme, Projekte für reale Zielgruppen. Marken, Typografie, Layout, Kampagnen, digitale Formate.
Kunsttherapie / Kreativtherapie:
Künstlerische Methoden + psychosoziale Kompetenzen. Fokus auf Wirkung von Bildern im therapeutischen Setting, Praxisanteile, Ethik.
Lies Curricula – und „übersetze“ Module in Alltag.
„Gestaltungsgrundlagen“, „künstlerische Forschung“, „Projektstudium“: Klingt gut – aber was heißt das pro Woche? Wie oft arbeite ich praktisch? Wie groß sind die Gruppen? Welche Werkstätten und Tools stehen zur Verfügung (Druck, Foto, digitale Labore)? Ein Studiengang, der zu dir passt, ist konkret:
klare Praxiszeiten, erreichbare Werkstätten, Ansprechpartner:innen.
Frage nach Lernkultur statt nur nach Rankings.
Wichtiger als Prestige: Wie wird gelernt? Gibt es regelmäßige Atelierkritiken? Individuelle Betreuung? Interdisziplinäre Projekte? Kooperationen mit externen Partnern? Eine Kultur, die Feedback ernst nimmt, bringt dich schneller voran als ein großer Name ohne Nähe zur Praxis.
Prüfe Aufnahmewege – und lerne am Portfolio.
Viele Wege führen ins Studium. Entscheidend sind Mappe, künstlerisches Potenzial und Motivation. Nutze die Mappenvorbereitung als Realitätscheck: Woran arbeitest du gern lange? Welche Themen tragen dich über Wochen? Eine Mappe, die echt ist, zeigt dir selbst, wohin du willst – und überzeugt Kommissionen eher als „Trend-Ästhetik“.
Simuliere den Berufsalltag.
Setze dir ein Mini-Projekt: Drei Wochen für eine kleine Serie (Freie Kunst) oder eine Markenaufgabe (Kommunikationsdesign) oder ein gestalterisch-therapeutisches Format (Kunsttherapie). Die Erfahrung, wie du arbeitest (allein, im Team, mit echter Deadline), ist der beste Kompass für die Studienwahl.
Besuche Orte, sprich mit Menschen.
Ateliers, Flure, Geruch nach Lösungsmitteln oder Papierstaub, Diskussionen an Pinnwänden – Studienwahl ist auch Milieuwahl. Nimm Kontakt auf, besuche Ausstellungen und Infotage, teste Workshops. Am IBKK öffnen wir regelmäßig Türen: Studiengänge am IBKK.
Denke in Pfaden, nicht in Schubladen.
Der erste Studiengang bestimmt nicht alles. Viele schlagen Brücken: Malerei + Druckgrafik; Kommunikationsdesign + Bewegtbild; Freie Kunst + Kunstvermittlung; Kunsttherapie + künstlerische Praxis. Wichtiger als das perfekte Etikett ist eine robuste Basis, auf der du eigene Kombinationen entwickelst.
Ressourcen realistisch planen.
Zeit (Atelier vs. Nebenjob), Raum (Arbeitsplatz, Lager), Material (Leinwände, Farben, Druckplatten), finanzielle Planung. Frage konkret: Welche Infrastruktur stellt die Hochschule? Welche Zusatzkosten sind realistisch? Gute Schulen machen das transparent – und helfen bei der Organisation.
Triff eine Entscheidung – iterativ.
Sich festzulegen heißt nicht, nie wieder zu justieren. Lege dich für jetzt fest, mit der Bereitschaft, im Studium zu schärfen. Ein klarer Start gewinnt gegenüber ewigem Zögern.
Praxisbeispiel IBKK:
Eine Studieninteressierte zwischen Malerei & Grafik und Visual Arts entschied mithilfe eines „Doppelprojekts“: Serie großformatiger Malereien und visuelle Kampagne zum selben Thema. Ergebnis: Sie merkte, dass ihr das iterative Arbeiten mit Zielgruppen Energie gibt – und wählte das Fachgebiet Visual Arts. Die Malerei fließt weiterhin in ihre Bildwelten ein. Genau diese kluge Verzahnung stärkt später die eigene Positionierung.
Entscheidungskriterien mit Tiefgang – Checkliste für die letzte Meile
Inhalte & Werkstattkultur
Wie hoch ist der Praxisanteil (Atelier-/Projektstunden pro Woche)?
Welche Werkstätten (Druck, Foto, Analog/Digital, 3D) sind zugänglich? Öffnungszeiten? Betreuung?
Gibt es kritische Runden/Reviews mit Dozent:innen und Peers – regelmäßig und konstruktiv?
Didaktik & Betreuung
Studienmodelle: klassisches Atelier, projektbasiert, forschungsorientiert, berufsbegleitend?
Gruppengrößen und Ansprechbarkeit der Lehrenden (Mentoring).
Interdisziplinarität: Kooperationen mit externen Partnern, Ausstellungen, reale Aufträge.
Aufnahme & Unterstützung
Wege ins Studium (Mappe, Gespräch, optional ohne Abitur).
Mappenberatung und vorbereitende Workshops.
Förderung: Stipendienhinweise, Ausstellungsflächen, Netzwerkmöglichkeiten.
Berufsperspektive & Profilierung
Alumni-Beispiele: Welche Wege gehen Absolvent:innen (freischaffend, Design, Vermittlung, Therapie)?
Vermittelte Schlüsselkompetenzen: Projektmanagement, Kommunikation, Selbstpräsentation.
Sichtbarkeit: Shows, Kataloge, Social-Media-Präsenz der Hochschule.
Studienorganisation
Studieren neben dem Beruf möglich (Teilzeit/berufsbegleitend)?
Infrastruktur: Atelierräume, Materialkonditionen, technische Ausstattung.
Kultur: Fühlst du dich im Alltag der Schule wohl? Passen Ton, Tempo, Anspruch?
Studieren am IBKK Design und Kunstzentrum
Wenn du in der Freien Kunst deinen Ausdruck vertiefen willst: Malerei & Grafik.Wenn dich visuelle Systeme und Markenkommunikation reizen: Visual Arts. Wenn dich die Wirkung von Kunst auf Menschen interessiert: Kunsttherapie.
Dein Fokus
Am Ende zählt eine ehrliche Frage:
Woran möchtest du in den nächsten Jahren so intensiv arbeiten, dass du auch an schweren Tagen dranbleibst?
Die Antwort führt seltener in die falsche Richtung als jedes Ranking. Genau hier setzt das IBKK an – mit nahbarer Betreuung, echter Werkstattkultur und Ausstellungsgelegenheiten, die aus Interesse Haltung machen.
Du möchtest Klarheit gewinnen und deinen Weg konkret planen?
Teste deine Stärken in der Praxis: Sprich mit uns, nutze Beratung & Workshops – und triff eine Entscheidung, die zu dir passt.


