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Kunst als Beruf – Karrierewege nach dem Kunststudium

  • Paula Schmidt
  • vor 2 Tagen
  • 4 Min. Lesezeit

Viele stellen sich den Alltag von Künstler:innen romantisch vor: Vormittags im Atelier, nachmittags Vernissage, abends Applaus. Die Realität sieht jedoch differenzierter aus – und spannender. Denn ein Kunststudium öffnet Türen, die weit über die klassische Arbeit im Atelier hinausgehen.

Doch wie genau sieht „Kunst als Beruf“ heute aus? Welche Chancen gibt es jenseits der großen Galerien in Berlin, Köln oder New York? Und wie gelingt es, aus einer Leidenschaft ein tragfähiges Berufsfeld zu formen?

Wer diesen Fragen nachgeht, merkt schnell: Karrierewege in der Kunst sind vielfältiger, individueller – und überraschender – als viele denken.



Künstler:innen und Besucher:innen im Gespräch während einer Ausstellung – Symbol für Kunst als Beruf und Karrierewege nach dem Kunststudium
Foto von Chris Curry auf Unsplash


Klassische Wege – freischaffende Kunst, Lehre und Kulturarbeit


Der direkteste Weg nach dem Kunststudium ist die freischaffende Tätigkeit. Viele Absolvent:innen entscheiden sich dafür, ein eigenes Atelier aufzubauen, regelmäßig auszustellen und durch Verkäufe, Auftragsarbeiten oder Stipendien ihren Lebensunterhalt zu sichern. Dieser Weg ist fordernd, aber er erlaubt die größte künstlerische Freiheit.


Eine Absolventin des IBKK beschrieb es so: „Ich wusste, dass es hart wird. Aber als ich zum ersten Mal gesehen habe, wie jemand mein Werk gekauft hat, weil es ihn berührt hat, war das Gefühl unbezahlbar.“


Neben der klassischen Freiberuflichkeit gibt es jedoch zahlreiche weitere Berufsfelder:


  • Lehre & Pädagogik:

    Viele Künstler:innen geben ihr Wissen weiter – an Kunstschulen, Hochschulen oder in freien Kursen. Kunstpädagogik verbindet künstlerisches Schaffen mit Didaktik und schafft nachhaltige berufliche Perspektiven.


  • Kunsttherapie:

    Hier verbinden sich künstlerische Ausdrucksformen mit therapeutischen Ansätzen. Wer diesen Weg einschlägt, arbeitet häufig in sozialen, medizinischen oder pädagogischen Einrichtungen. Am IBKK gibt es eigene Studiengänge, die praxisnah auf diese Berufsfelder vorbereiten.


  • Kulturmanagement:

    Auch die Organisation und Vermittlung von Kunst ist ein mögliches Berufsziel. Ausstellungen kuratieren, Kulturprojekte organisieren, Fördermittel beantragen – all das sind Tätigkeiten, die künstlerisches Denken mit organisatorischem Geschick verbinden.


Allen diesen Wegen ist gemeinsam: Sie basieren auf einem soliden Fundament künstlerischer Praxis, das im Studium gelegt wird – ergänzt durch die Bereitschaft, über die eigenen Werke hinauszudenken.


Neue Wege – Kunst im digitalen und interdisziplinären Raum


Die Berufsfelder für Künstler:innen haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten stark verändert. Digitale Medien haben neue Räume eröffnet, in denen Kunst sichtbar, erlebbar und verkäuflich wird.


  • Digitale Kunst & Illustration:

    Von Game-Design über Animation bis zu Filmproduktionen – künstlerische Fähigkeiten sind in der Entertainmentbranche gefragt wie nie zuvor.


  • Design & Kommunikation:

    Absolvent:innen, die neben freier Kunst auch Angewandte Kunst oder Kommunikationsdesign studiert haben, finden Karrierewege im Grafikdesign, in Agenturen oder im Branding. Hier wird Kunst zu einer Sprache, die Marken prägt.


  • Selbstvermarktung & Social Media:

    Plattformen wie Instagram oder TikTok haben Künstler:innen neue Möglichkeiten eröffnet, ihre Arbeiten unabhängig von Galerien zu präsentieren. Viele schaffen es, durch geschicktes Storytelling eine Community aufzubauen, die ihnen Reichweite und Einkommen verschafft.


  • Interdisziplinäre Projekte:

    Immer häufiger werden Künstler:innen in Wissenschaft, Technik oder Politik eingebunden. Kunst wird nicht nur ausgestellt, sondern als Denk- und Forschungsimpuls genutzt – sei es in Projekten zu Nachhaltigkeit, Urbanität oder gesellschaftlichem Wandel.


Ein ehemaliger IBKK-Student erzählt: „Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal mit einem Team von Architekten zusammenarbeiten würde. Doch genau das mache ich heute – meine Installationen sind Teil von Raumkonzepten in öffentlichen Gebäuden.“


Die unterschätzten Fähigkeiten – was du neben Kunst können musst


Viele denken: Wenn ich talentiert bin, reicht das. Doch ein Kunststudium zeigt schnell, dass Talent nur die Grundlage ist. Wer Kunst als Beruf ernsthaft betreiben will, braucht zusätzliche Fähigkeiten:


  • Projektmanagement:

    Deadlines, Budgets, Zeitpläne – Ausstellungen und Projekte müssen organisiert werden.


  • Kommunikation:

    Ob im Künstler:innengespräch, im Portfolio oder im Social-Media-Post – Kunst braucht Sprache, um verstanden zu werden.


  • Kritikfähigkeit:

    Feedback ist unvermeidbar. Wer wachsen will, muss lernen, Kritik zu verarbeiten, ohne den eigenen Kern zu verlieren.


  • Selbstvermarktung:

    Künstler:innen müssen ihre Arbeit sichtbar machen. Portfolios, Netzwerke und digitale Präsenz gehören heute genauso dazu wie Leinwand und Pinsel.


Diese „unsichtbaren Fähigkeiten“ sind oft das Zünglein an der Waage. Sie entscheiden, ob jemand nur Kunst macht – oder davon leben kann.


Storytelling aus der Praxis – drei Wege, drei Geschichten


  • Die Freischaffende:

    Eine ehemalige Studentin baute sich nach dem IBKK ihr Atelier auf. Anfangs finanzierte sie sich über Nebenjobs, doch durch regelmäßige Ausstellungen und einen wachsenden Kreis von Sammler:innen konnte sie nach fünf Jahren ausschließlich von ihrer Kunst leben.


  • Der Pädagoge:

    Ein anderer Absolvent fand seine Berufung darin, Kinder und Jugendliche für Kunst zu begeistern. Heute arbeitet er in einer kulturellen Bildungseinrichtung – und verbindet seine künstlerische Praxis mit einer Tätigkeit, die ihm Sinn gibt.


  • Die Digitale:

    Eine dritte Absolventin nutzte ihre Illustrationserfahrung, um in der Gaming-Branche Fuß zu fassen. Dort entwirft sie heute Charaktere und Welten – und sagt selbst, sie hätte nie gedacht, dass ihr Kunststudium sie einmal in diese Richtung führen würde.


Diese Geschichten zeigen: Kunst als Beruf ist nicht eindimensional, sondern vielfältig.


Fazit – Kunst als Beruf ist Vielfalt


Ein Kunststudium öffnet Türen in sehr unterschiedliche Richtungen.

Ob freischaffend, in der Lehre, in der Therapie, im Kulturmanagement, in digitalen Medien oder in interdisziplinären Projekten – die Möglichkeiten sind breit.

Was sie alle verbindet: den Mut, künstlerisch zu arbeiten, die eigene Handschrift zu entwickeln und über Talent hinaus jene Fähigkeiten aufzubauen, die eine nachhaltige Karriere ermöglichen.


Am IBKK Design- und Kunstzentrum werden diese Wege nicht nur theoretisch aufgezeigt, sondern durch praxisnahe Studiengänge, Ausstellungen und Projekte konkret erlebbar. Kunst als Beruf ist kein Traum, sondern eine realistische Perspektive – wenn man bereit ist, den Weg zu gehen.


Du möchtest deine Leidenschaft zur Profession machen?

Am IBKK lernst du, wie vielfältig die Karrierewege nach einem Kunststudium

sind – von klassisch bis interdisziplinär.





FAQ – Häufige Fragen zu Kunst als Beruf


Welche Jobs kann ich nach einem Kunststudium ausüben?

Von freischaffender Kunst über Lehre und Kunstpädagogik bis zu Design, Medien oder Kulturmanagement – die Berufsfelder sind vielfältig.


Kann man vom Beruf als Künstler:in leben?

Ja – aber es erfordert Ausdauer, Selbstorganisation und oft mehrere Einkommensquellen. Viele kombinieren künstlerische Praxis mit Lehre oder Projekten.


Welche Fähigkeiten sind für eine Karriere in der Kunst wichtig?

Neben künstlerischem Talent: Organisation, Kommunikation, Kritikfähigkeit, Selbstvermarktung und die Bereitschaft zur Vernetzung.


Spielt die digitale Welt eine Rolle für Künstler:innen?

Unbedingt. Social Media, digitale Portfolios und Online-Ausstellungen sind heute wichtige Werkzeuge, um sichtbar zu werden.


Warum lohnt sich ein Kunststudium am IBKK?

Weil hier Praxisnähe, individuelle Förderung und vielfältige Studienangebote zusammenkommen – und Studierende lernen, ihre künstlerische Leidenschaft in eine berufliche Perspektive zu überführen.

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